Krankheitsbilder

Einer unserer Schwerpunkte umfasst die Behandlung von Rückenleiden. Die Schilderung der Beschwerden und die neurologische Untersuchung der Patienten gibt uns hierbei neben den Bildern (CT oder MRT) wertvolle Hinweise auf deren Ursache. Im Folgenden erläutern wir einige häufige Krankheitsbilder, Diagnosen und Therapieoptionen. Zu den Behandlungen siehe auch Kapitel „Behandlungsabläufe“.

Schmerzen können an unterschiedlichen Stellen an der Wirbelsäule entstehen. In vielen Fällen können wir zwei große Ursachen-Kategorien unterscheiden:

1. Die Gelenke der Wirbelsäule – Facettengelenke oder das Ilio-Sakral-Gelenk (ISG)
2. Die Nerven / Nervenwurzeln im Nervenkanal – die radikuläre Ursache

Aufgrund der Beschwerden und Symptome lassen sich diese oft gut unterscheiden, aber an der Lenden- / Brustwirbelsäule können sich beide Ursachen überlappen und ähnliche Beschwerden hervorrufen, was die präzise Diagnose erschweren kann. Hinzu kommt noch das Hüftgelenk, welches nicht selten als Ursache für ähnliche Schmerzausstrahlung mit in Betracht gezogen werden muss.

Hier eine tabellarische Zusammenfassung zur Verdeutlichung der Unterschiede bezogen auf die Lendenwirbelsäule:

Zahlreiche Faktoren (z.B. wenig abwechslungsreiche Bewegung, schwere körperliche Belastung, Übergewicht etc.) können einen Verschleiß der natürlichen Puffer zwischen den Wirbelkörpern, den Bandscheiben begünstigen. Das Gerüst der Bandscheibe, der Faserring, wird schwach und kann letztendlich einreißen. Es kann dann zu einer Vorwölbung der Bandscheibe – einer so genannten “Bandscheibenprotrusion”- kommen. Bricht der weiche Kern, der “Nucleus pulposus”, durch den Faserring, resultiert daraus ein Bandscheibenvorfall, oder “Prolaps”.

Dieser kann in den Spinalkanal drücken und dort einen oder mehrere Nerven beschädigen. Die Nerven werden gereizt und verursachen typischerweise Schmerzen in Beinen / Füßen (bei einem Bandscheibenvorfall im Bereich der Lendenwirbelsäule) oder Armen / Händen (bei einem Bandscheibenvorfall im Bereich der Halswirbelsäule) auf einer Seite, einhergehend mit Taubheitsgefühlen oder Missempfindungen. Unter Belastung kommt es zu einer Verstärkung der Symptome. Im akuten Fall kann Schonung, Hochlegen der Beine und eine adäquate Schmertherapie für einige Tage hilfreich sein. Der Vorfall kann durch Wasserverlust schrumpfen und den Nerven wieder „freigeben“. Daran sollte sich eine physiotherapeutische Behandlung zur Kräftigung der Rückenmuskulatur anschließen, um weiteren Schäden an der Bandscheibe vorzubeugen.
Sollten sich das Beschwerdebild nach 4-6 Wochen konservativer Therapie nicht verbessern oder sogar verschlimmern und die Patienten im Alltags- und Berufsleben weiterhin sehr eingeschränkt sein, besteht die Indikation für eine mikrochirurgische Entfernung des Bandscheibenvorfalles. Eine Operation kann auch schon früher notwendig werden, und zwar wenn sich eine Schwäche in der Muskulatur (Parese oder Lähmung) bemerkbar macht. Am häufigsten sind dies Schwierigkeiten, den Fuß z.B. nach oben oder unten zu bewegen. Der Hacken- / Zehenstand ist dann nicht mehr möglich. Dieser Kraftverlust ist Ausdruck einer Nervenschädigung. Um ein bleibendes Defizit zu verhindern, ist eine rasche Operation in vielen Fällen unumgänglich. Sehr große Bandscheibenvorfälle können auch die Nerven schädigen, die für die Schließmuskulatur von Blase und Darm zuständig sind. Bei Auftreten von Blasenentleerungsstörungen sollte nach einer unmittelbaren Abklärung mittels Bildgebung die sofortige Operation erfolgen, da sonst eine Inkontinenz dauerhaft bestehen bleiben kann.

Behandlungsmöglichkeiten
1.Physiotherapie und Core-Training.
2.Mikrochirurgische Operation.

Bei Degeneration der Bandscheiben verlieren diese an Höhe und wölben sich in den Spinalkanal (Bandscheibenprotrusion), den sie dann von vorne her einengen. Durch den Höhenverlust der Bandscheibe wölbt sich das Band, welches den Spinalkanal hinten begrenzt (das Ligamentum flavum) ebenfalls in den Spinalkanal. Zusätzlich kommt es zu einer fortschreitenden Arthrose der Facettengelenke, und der Körper reagiert mit einer Vermehrung der Knochensubstanz an diesen Gelenken. Die Gelenke nehmen an Größe zu. Diese Prozesse engen den Spinalkanal zunehmend ein und die Nerven haben immer weniger Platz. Als Folge kommen zu den Rückenschmerzen nun Schmerzen oder Missempfindungen in den Beinen oder Armen hinzu. Diese verstärken sich über die Jahre; Beweglichkeit und Mobilität der Patienten werden immer weiter eingeschränkt.

Typischerweise beklagen Patienten, die unter einer Spinalkanalstenose leiden, dass das Laufen immer beschwerlicher wird. Die Beine schmerzen, fühlen sich eingeschlafen oder taub an, werden schwer und ermüden rasch. Das führt dazu, dass die Gehstrecke immer kürzer wird, immer häufiger müssen die Patienten pausieren, sich hinsetzen oder vornüberbeugen. Da der Spinalkanal in gebeugter Körperhaltung weniger eingeengt wird, führt beispielsweise auch Radfahren oder das Aufstützen auf einen Einkaufswagen zu einer Linderung der Beschwerden.

Bei dieser vorwiegend knöchernen Enge nehmen die Symptome häufig langsam stetig zu, und die Gehstrecke wird immer kürzer. Bei einigen Patienten stagniert die Symptomatik mittelfristig unter einer konservativen Therapie. Bei fortschreitender Verschlechterung ist eine mikrochirurgische Operation eine sinnvolle Behandlungsmöglichkeit. Mehrere aktuelle Studien konnten nachweisen, dass eine Operation zu einer schnelleren und signifikant besseren Beschwerdelinderung als die konservative Behandlung führt.

Behandlungsmöglichkeiten
1.Physiotherapie und Core-Training.
2.Mikrochirurgische Operation.

Häufig werden starke Rückenschmerzen durch Erkrankung bzw. Abnutzung der kleinen Wirbelgelenke (Facettengelenke) verursacht. Das Facettensyndrom gehört zu den degenerativen (verschleißbedingten) Erkrankungen der Wirbelsäule. Ursächlich ist zunächst ein Verschleiß der Bandscheiben, diese verlieren an Höhe und damit an Pufferfunktion. Dadurch werden die Facettengelenke ineinander gedrückt und mehr belastet. Dies führt zu einer Abnutzung der Gelenke, der so genannten Spondylarthrose. Ähnlich wie bei Arthrosen an anderen Gelenken kommt es zu Veränderungen an der Gelenkschleimhaut und der Gelenkkapsel. Die Facettengelenke sind mit Nervenfasern versorgt, über die der schmerzhafte Reiz vermittelt wird. Entzündliche Vorgänge, wie sie bei jeder Arthrose auftreten, lösen diesen Schmerzreiz aus. Diese Probleme können sowohl die Hals-, Brust- als auch Lendenwirbelsäule betreffen.

Nachdem Ausschluss anderer Schmerzursachen durch eine klinisch-neurologische Untersuchung und Bildgebung kann in solchen Fällen eine gezielte Schmerztherapie der Facettengelenke hilfreich sein, da die Schmerzen oft eine Kräftigung der Muskulatur verhindern. Und je schwächer desto die Muskulatur wird, desto mehr werden die Facettengelenke belastet.
Typischerweise beklagen Patienten, die unter einem Facettengelenksyndrom leiden, Schmerzen im Rücken, die auch in die Oberschenkel oder die Oberarme ausstrahlen können. Diese sind nach längerem Stehen und Sitzen und nachts oder morgens beim Aufstehen besonderes quälend. Charakteristisch ist, dass sie nach einiger Bewegung deutlich besser werden, fast alle Patienten beschreiben diesen typischen „Anlaufschmerz“.

Behandlungsmöglichkeiten
1.Physiotherapie und Core-Training.
2.Röntgengeführte Testinjektionen.
3.Radiofrequenztherapie (Denervierung / Verödung).

Wir haben auch eine Informationsbroschüre für Sie zum Download.

Mit am häufigsten gehen Rückenbeschwerden vom Ilio-Sakral-Gelenk (= ISG = Kreuz-Darmbein-Gelenk) aus. Schmerzhafte Störungen im Kreuzdarmbeingelenk bezeichnen wir als ISG-Syndrom. Aufgrund der Besonderheit dieses Gelenkes, der hartnäckigen Beschwerden und der neuartigen Behandlungsmethode DIANA® finden Sie hier besonders ausführliche Informationen.

Das Gelenk

Die Ilio-Sakral-Gelenke sind tragende Gelenke zwischen Hüfte bzw. Beckenschaufel und Wirbelsäule. Das ISG ist ein echtes Gelenk, das mit einer knöchernen Gelenkfläche, Gelenkknorpel und einem Bandapparat ausgestattet ist. Es unterliegt denselben Kräften und Zyklen wie andere tragende Gelenke, inklusive der Abnutzung über die Jahre (Arthrose). Es führt zwar nur leichte, aber nachweisbare Translations- und Rotationsbewegungen aus (max. 3°), spielt aber trotz dieses geringen Bewegungsumfangs eine gewichtige Rolle bei fast jeder physischen Aktivität. Da es sich innerhalb der mechanischen Körperachse befindet, überträgt es alle Kräfte zwischen den unteren Extremitäten und dem Oberkörper. Die Bewegungen im ISG koordinieren die Bewegungen der Wirbelsäule und übernehmen hierbei die Kraftverteilung.

Die Ursache der ISG-Schmerzen

Das ISG ist bereits seit vielen Jahren als Verursacher starker Schmerzen mit erheblicher Beeinträchtigung der Lebensqualität bekannt. Obwohl der exakte Schmerzmechanismus nicht letztendlich geklärt ist, ist der Schmerzcharakter vergleichbar mit Schmerzen an anderen Gelenken im Körper, bei denen dann spezifische Therapien oder auch operative Eingriffe erforderlich werden können. Das Versagen der ISG-Funktion kann verschiedene Ursachen haben: altersbedingte Veränderung der Gelenkflächen (Degeneration, Arthrose), Fehlbelastungen z.B. wegen einer Arthrose der Hüft- oder Kniegelenke oder nach einer Operation, Verletzung (z.B. nach einem Sturz), Überbeanspruchung (Leistungssport, Schwangerschaft/Geburt). Durch Verschleiß wird der Knorpel geschädigt und die dann freiliegenden knöchernen Gelenkflächen reiben ohne Dämpfung aneinander. Die Gelenkflächen des ISG sind in ihrer Oberfläche sehr unregelmäßig, und auch kleinste Bewegungen wirken wie Raspeln. Es kommt langfristig zur äußerst schmerzhaften Arthrose wie bei anderen Gelenken auch. Die Probleme beginnen, wenn es nach falscher Bewegung / Belastung “blockiert”, verbunden mit akuten und stärksten Schmerzen, oft auch als „Ischias“ oder „Hexenschuss“ bezeichnet. Im Akutfall klingt dieser Gelenkschmerz häufig nach einigen Tagen oder Wochen wieder ab. Eine oft vermutete Nervenschädigung im eigentlichen Sinn liegt nicht vor, daher sind Sorgen über eine dauerhafte Schädigung unbegründet. Allerdings können sich diese Attacken im Laufe der Zeit häufen und als permanenter Schmerz bestehen bleiben. Solche chronischen ISG-Syndrome sind schwer zu behandeln beziehungsweise oft therapieresistent, insbesondere bei jüngeren oder älteren Patienten. Im mittleren Alter bessern sich meist die Beschwerden.

Wann tut es weh?

Wie auch für andere Gelenke sind “Ruhe”- und “Anlaufschmerzen” charakteristisch:
  • Vor allem bei oder nach längerem Sitzen, lange Strecken im Auto sind sehr beschwerlich.
  • Nachts beim Liegen und beim Drehen auf die Seite.
  • Nach längerem Stehen.
  • Beim Aufrichten aus der Hocke oder beim Bücken.
  • Arbeiten in leicht gebeugter Haltung.
  • Beim Abspreizen des Beines, z.B. beim Brustschwimmen.
  • Beim Heben von schon geringen Lasten.
  • Beim Treppensteigen.
  • Der typische „Anlaufschmerz“ z.B. morgens beim Aufstehen bessert sich nach dem Einlaufen, verschlechtert sich aber regelhaft bei Belastung und längerem Laufen wieder.

Wo tut es weh?

Nachfolgend die häufigsten Schmerzlokalisationen:
  • Schmerzen im unteren Rücken / Gesäß / Steiß.
  • Ausstrahlung in die Hüfte / Leiste oder den Genitalbereich.
  • Ausstrahlung auch in die Rückseite des Beines, oft bis zur Wade, gelegentlich auch bis zur Ferse.
  • Kribbeln / Einschlafgefühle im Bein, auch mal bis in den Fuß oder die Zehen.
  • Im akuten Fall auch Gefühl der „Blockade“ / „Lähmung” des gesamten Beines möglich.

Diagnostik

Meist ergeben sich konkrete Hinweise auf die Diagnose allein schon aus der Anamnese und der typischen Beschreibung der Beschwerden.
  • Wegen der Schwierigkeit der genauen Diagnosestellung, müssen vor allem andere Schmerzursachen ausgeschlossen werden. Hierzu gehören Hüftgelenkschmerzen (z.B. Arthrose, Arthritis), mechanisch bedingte Rückenschmerzen (z.B. Facettengelenksyndrom) oder organische Ursachen (z.B. Aneurysma, Nierensteine). Gerade bei ausstrahlenden Schmerzen und Gefühlsstörungen im Bein muss die klinische / neurologische Untersuchung objektivierbare Nervenschäden (wie z.B. beim Bandscheibenvorfall) ausschließen.
  • In jedem Fall ist eine CT- / MRT-Schichtbildgebung der Lendenwirbelsäule erforderlich, um krankhafte Veränderungen im Nervenkanal auszuschließen.
  • Ein spezielles CT des ISG / Becken-Bereiches kann die Diagnose erhärten, wenn arthrose-typische Veränderungen am Gelenk vorliegen (siehe Abbildung).
  • Testinjektion in das Gelenk.

Die konservative Behandlung

Die Therapie des ISG-Syndroms ist in fast allen Fällen langwierig. Wie auch bei den anderen Gelenkschmerzen an der Wirbelsäule ist daher ein Konzept erforderlich, mit dem sich die Schmerzen dauerhaft verringern lassen.
  • Eine vorübergehende (regelmäßige) Einnahme von Schmerzmitteln kann neben einer Schmerzlinderung auch die Verminderung der entzündlichen Reizung / Schwellung in den Weichteilen, Gelenkschleimhäuten, etc. erzielen. Oft sind die Medikamente aber nicht ausreichend wirksam. Eine langfristige Einnahme kann ….zudem zusätzliche Probleme nach sich ziehen.
  • Basis der Therapie stellt die intensive und regelmäßige physiotherapeutische Trainingsbehandlung (Core-Training!) dar, zur Kräftigung der Rückenmuskulatur und Verbesserung der Becken- und Rumpfstabilität. Anfänglich kann die Kombination mit manualtherapeutischen Verfahren zur Lösung von Blockaden des Gelenkes hilfreich sein.
  • Parallel verabreichen wir in den meisten Fällen eine oder mehrere Testinjektionen mit einem lokalen Betäubungsmittel und Cortison in das Gelenk. Auch wenn die Wirkung an diesem großen Gelenk oft nicht lange anhält – ein unmittelbarer Wirkeintritt und eine deutliche Reduktion der Beschwerden bestärkt die Diagnose.
  • In diesem Fall werden wir Ihnen die Denervierung (Radiofrequenzablation) des Gelenkes anbieten. Dieses schonende, kaum belastende und ambulante Verfahren unterbricht die schmerzleitenden Nervenfasern des Gelenkes.

Die operative Behandlung

Bei unbefriedigendem Erfolg, wiederkehrenden oder bleibenden Schmerzen und nach Ausreizung der konservativen Maßnahmen kommt die operative Behandlung in Betracht. Es gibt Gründe, bei denen eine Operation nicht empfohlen werden kann (z.B. fortgeschrittene Osteoporose, Entzündungen des Gelenkes oder rheumatische Erkrankungen), daher werden wir die Indikation mit Ihnen individuell besprechen und festlegen.

Warum kann gerade dieses Verfahren helfen?

Die Probleme beginnen, wenn es nach falscher Bewegung / Belastung “blockiert”, verbunden mit akuten und stärksten Schmerzen, oft auch als „Ischias“ oder „Hexenschuss“ bezeichnet. Im Akutfall klingt dieser Gelenkschmerz häufig nach einigen Tagen oder Wochen wieder ab. Eine oft vermutete Nervenschädigung im eigentlichen Sinn liegt nicht vor, daher sind Sorgen über eine dauerhafte Schädigung unbegründet. Allerdings können sich diese Attacken im Laufe der Zeit häufen und als permanenter Schmerz bestehen bleiben. Solche chronischen ISG-Syndrome sind schwer zu behandeln beziehungsweise oft therapieresistent, insbesondere bei jüngeren oder älteren Patienten. Im mittleren Alter bessern sich meist die Beschwerden. Detaillierte Informationen zu dieser Technik finden Sie auch unter www.si-joint.com

Hinweise zum Ablauf

  • Die Operation erfolgt in Vollnarkose und dauert etwa 90 Minuten.
  • In der Regel können Sie am nächsten Morgen wieder aufstehen. Wenn nicht schon vor der OP erfolgt, werden Ihnen am Tag nach der OP von der Physiotherapie Tipps und Tricks für korrekte Bewegungsabläufe mit den Gehhilfen beigebracht.
  • In den ersten Tagen sind Wundschmerzen im Gesäß häufig, bitte erfragen Sie sich beim Pflegepersonal Schmerzmittel nach Bedarf.
  • Zum Duschen fragen Sie bitte nach einem wasserdichten Duschpflaster. Wichtig: Dies muss nach jedem Duschvorgang wieder entfernt und gegen ein normales Pflaster ausgetauscht werden.
  • Der Aufenthalt dauert bei komplikationslosem Verlauf 5 Tage.

Erfolge

  • Ziel der Operation ist eine Verminderung der Schmerzen, damit Beweglichkeit und Belastbarkeit im Alltag ansteigen und vor allem die Trainingsbehandlung zur Muskelkräftigung wieder effektiver möglich wird. Die Verlaufsbeobachtung der bisher mit diesem Verfahren operierten Patienten zeigt eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität und Abnahme der Schmerzen. Dies ist bei etwa 70% der Patienten möglich, oft liegt der dauerhafte Erfolg sogar noch höher. Eine 100%ige Schmerzfreiheit kann aber nicht garantiert werden.
  • Das Besondere an diesem gewebe- und muskelschonenden Verfahren ist, dass eine Verschlechterung der Beschwerden bislang nicht beobachtet wurde, selbst wenn in Einzelfällen der gewünschte Erfolg nicht erzielt werden konnte. Es kann zu Fehllagen des Implantates kommen. Sofern diese zur Folge hat, dass die Operation nicht hilft, kann das Implantat über denselben Zugang wieder entfernt, ggf. korrigiert werden.
  • Das Verfahren ist nicht vergleichbar mit anderen Operationen, zum Beispiel “Versteifungen” an der Wirbelsäule, Nachteile oder neue Beschwerden an Nachbarsegmenten oder Nachbargelenken sind bislang nicht bekannt.

Nachbehandlung

  • Vermeiden Sie bitte Wasserkontakt mit der Wunde in den ersten 10 Tagen.
  • Vor Entlassung händigen wir Ihnen den Implantat-Ausweis aus. Diesen sollten Sie immer mit sich führen.
Um ein gutes Einheilen des Implantates und eine knöcherne Durchbauung des Gelenkspaltes zu erreichen bitte folgende Punkte UNBEDINGT beachten:
  • Mobilisation mit Unterarmgehstützen für 6 – 8 Wochen, Teilbelastung des Beines auf der operierten Seite mit maximal 30% des Körpergewichtes. Es ist wichtig, dass Sie Ihre Gehhilfen auch wirklich korrekt anwenden !
  • Keine “normalen” Schmerzmittel (NSAR) in den ersten 4 Monaten, wie zum Beispiel ASS / Aspirin, Diclofenac (Voltaren), Ibuprofen (Ibuhexal), Indometacin, Piroxicam, Novaminsulfon (Novalgin) ist problemlos möglich.
  • Einnahme eines Vitamin-D Präparates zur Unterstützung der knöchernen Einheilung
  • Woche 1 bis 6: Dekristol 20.000 IE, 1x pro Woche
  • Woche 6 bis zu 4 Monaten: Dekristol 20.000 IE, 1x alle 2 Wochen
  • Unproblematisch sind Laufen und Spazieren gehen, auch Sitzen, Autofahren, Bücken sind erlaubt. Aber Rotations- und Scherbewegungen sowie die Abspreizung des Beines müssen in den ersten 6 Monaten vermieden werden. Hierzu zählen unter anderem Reiten oder Brustschwimmen und auch gynäkologische Untersuchungen im Gyn-Stuhl. Sie sollten auf Sportarten mit potentieller Sturzgefahr verzichten ( Fahrradfahren, Skifahren). ● Hometrainer ist nach 3 Monaten wieder möglich.

Ambulante Nachkontrollen

  • Routinemäßig empfehlen wir unseren Patienten keine (stationäre) Rehabilitationsbehandlung.
  • In der Regel stellen Sie sich 4-5 Tage nach Entlassung noch einmal kurz in unserer Praxis zur Wundkontrolle vor (bitte tel. anmelden). Wir stellen dann die erste Physiotherapie-Verordnung aus, bei Bedarf Medikamentenrezept, AU-Verlängerung etc.
  • Nach 6 Wochen erfolgt eine erneute Kontrolle sowie Anfertigung einer Bildgebung zur Kontrolle der Implantatlage.
  • Nach 6 Monaten erfolgt die abschließende Anfertigung von Schichtbildern (CT) zur Beurteilung der knöchernen Durchbauung des Gelenkes.
  • Bei Auffälligkeiten, Problemen oder Fragen können Sie sich selbstverständlich jederzeit zwischendurch bei uns melden.

Physiotherapeutische Trainingsbehandlung

  • Beginn der Physiotherapie etwa 14 Tage nach Operation.
  • Erlernen / Verbesserung des Laufens / der Haltung mit den Gehstützen.
  • Nach 6 Wochen rasches Abtrainieren der Gehhilfen.
  • Im Verlauf isometrische Rumpfstabilisierung und leichtes Core-Training.
  • K E I N E mobilisierenden Verfahren im Becken / ISG, keine Massage, Manualtherapie etc, keine Scherbelastungen auf das ISG.
Wir haben auch eine Informationsbroschüre für Sie zum Download.

Neben Beschwerden durch “Blockaden”, Muskelverspannungen oder Abnutzung an den Facettengelenken der Brustwirbelsäule gibt es noch eine weniger häufige Schmerzursache. Nach Unfällen, Operationen an der Lunge, nach Entzündungen oder durch Vernarbungen können die Zwischenrippennerven gereizt werden. Dadurch entstehen quälende, attackenartige Nervenschmerzen, die entlang der Rippen oft bis nach vorne in die Brust ausstrahlen. Gelegentlich treten hier auch Gefühlsstörungen / Taubheitsgefühle auf. Natürlich ist es sinnvoll, bei solchen Brustschmerzen / Thoraxschmerzen zunächst das Herz zu untersuchen, da eine der häufigsten Ursachen von Brustschmerzen Vorboten eines Herzinfarktes sein können.
Im Verlauf kann eine röntgengeführte Testinjektion an den Nerven die Diagnose bestätigen. Sollte die Manualtherapie / Physiotherapie dauerhaft nicht hilfreich sein, bieten wir die ambulante Denervierung (Verödung) des Interkostalnerven an.

Behandlungsmöglichkeiten
1. Manualtherapie / Physiotherapie.
2. Röntgengeführte Testinjektionen.
3. Radiofrequenztherapie (Denervierung / Verödung).

Es gibt weitere Ursachen von Schmerzen, Missempfindungen, anderen Gefühlsstörungen oder Kraftlosigkeit in Beinen, Armen oder auch dem Rumpf. Häufig sind dabei beide Seiten symmetrisch betroffen und die Symptome nehmen langsam an Intensität zu.
Hierbei liegt der Ausgangspunkt der Erkrankung meist nicht an der Wirbelsäule, sondern in den peripheren Nerven / Nervenenden oder in den Muskeln selber. Eine solche Polyneuropathie oder Myopathie tritt z.B. häufig nach langjährigem Diabetes mellitus auf. Allerdings ist dies nur eine von vielen Ursachen, die von den KollegInnen der Neurologie diagnostiziert und behandelt werden. Falls sich in einigen Fällen keine konkrete Diagnose finden lässt, besteht die Indikation für eine Muskel- / Nervbiopsie. Wir kooperieren hier eng mit der Neurologischen Abteilung der Föhrenbachklinik, die uns die Patienten zur konsiliarischen Operation zuweisen.
Bei dieser kleinen ambulanten Operation in lokaler Betäubung entnehmen wir ein Muskelstück meist aus dem Oberschenkel sowie eine Nervenprobe am Fußknöchel. Die Proben werden dann unmittelbar in ein spezialisiertes Zentrum für Neuropathologie in der Universitätsklinik Düsseldorf geschickt und dort feingeweblich untersucht. Dadurch lassen sich oft die Ursachen der Beschwerden konkretisieren.
Die Details und Abläufe werden von den Neurologen und uns organisiert und detailliert mit Ihnen besprochen. Die weitere Behandlung erfolgt in der Neurologie.